Satirische Texte und Lieder von und mit Wolfgang Reuter
Im Gasthaus gibt es heute Stress,
was ich durchaus verstehe: Ein Vegetarier-Kongress tagt heute in der Nähe. Und selbst in diesen Kreisen pflegt mittags man zu speisen. Die Küche schuftet deshalb sehr. Doch statt nach Schweinebraten gelüstet es die Gäste mehr nach grünen Blattsalaten. Stopft Grünzeug in die Münder, dann lebt ihr viel gesünder! Gemüse hält der Koch parat. Die Kaltmamsell muss rackern. Sie wäscht und schruppt den Blattsalat, dass ihr die Brüste schlackern. Denn sie bekämpft rigide die bösen Pestizide. Doch Blattsalat, den mag sie nicht. Sie schwärmt für Gurkenscheiben. Die legt sie oft sich aufs Gesicht, um jung und schön zu bleiben. Auch Rübensaft macht glücklich, da wird die Haut nicht picklig. Was ist denn das? – Ein Wurm am Blatt! Schnell greift sie nach dem Schurken, weil der hier nichts zu suchen hat, und träumt dabei von Gurken und auch davon, es fände das Waschen bald ein Ende. Ich schau ihr zu und seh mich satt und denke mir: Wie schade! Ich säß so gern an einem Blatt des Blattsalats als Made. Dann würde sie beim Spülen den Körper mir befühlen. Wie zart sie jetzt die Blätter streift, ganz sacht, schon fast erotisch. Ob sie auch so nach Männern greift? (Die Frage ist idiotisch!) Doch würde ich gern spüren, wie's ist, sie zu verführen. Kann sein, sie liebt sehr hart und schnell, braucht nur ein paar Sekunden, weshalb den Namen „Kaltmamsell“ ein Mann einst hat erfunden. Ich finde das nicht witzig: Mich macht das Mädel hitzig. |
Wolfgang Reuter, 19.11.2007 |
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