Satirische Texte und Lieder von und mit Wolfgang Reuter
In einer Wolke voller Regen
saß einst ein kleiner Wassertropfen, bereit zum Absprung; und deswegen begann sein Herz wie wild zu klopfen. Nur Mut! – Schon konnte er entschlüpfen, der Wassertrüpfen. Kaum war der Wolke er entflogen, sah er ein Blümchen freundlich winken. Gleich fühlte er sich hingezogen; denn Blümchen brauchen viel zu trinken. Ein Pfützchen wollte er verzapfen, der Wassertrapfen. Platsch! – landete der Tropfen endlich. Doch nun begann es zu gewittern. Auch Sturm kam auf, und selbstverständlich fing unser Blümchen an zu zittern. Es kriegte schließlich einen Schnupfen vom Wassertrupfen. „Ha-tschi!“ das Blümchen musste niesen, dass seine Blüten nur so krachten. Denn Blütenköpfe fürchten diesen zu starken Wind – sie lieben sachten. Tja - so entkam den Blütenköpfen der Wassertröpfen. Wie sollte er jetzt weiterleben? - Zu Dampf tat ihn die Sonne rösten. Zur Wolke sah man ihn entschweben. Dann kam der Winter mit den Frösten. Die Tri-, Tra-, Tropfen fielen alle als Schneekristalle. |
Wolfgang Reuter, 15.11.2006 |
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